Ich ben e Kölschjlas

Ich bin ein Kölschglas,
habe einen knüppelharten Job.

Was hier so abgeht,
ja da wirst du echt bekloppt.
Man wird geküsst, gebürstet, gespült und poliert,
und bei der nächsten Runde mit
Lippenstift beschmiert.
Ich bin ein Kölschglas,
mein Job der füllt mich aus,
an jedem ersten im Monat
ist hier der Teufel los.
Die Leute haben mich am liebsten
voll und frisch.
So ein Stängchen wie ich
ist ein Gedicht.
Refrain:
Und dann stehen wir alle im Kranz und tanzen,
Karussellchen fahren an den nächsten Tisch.
Unsläuft der Schaum den Leib herab,
jeder will hierseinen Saft,
dasist ein wirklich unbeschreiblich schönes Gefühl.
Und dann stehen wir alle im Kranz und tanzen,
und dann greifen sie uns gierig an den Hals.
Heute wird die Nacht zum Tag gemacht,
das nächste Ründchen steht parat,
hopp in den Kopf, dreimal Köln Alaaf.
Ich bin ein Kölschglas,
was habe ich nicht alles gesehen,
ein Schräubchen in der Zunge
und teure falsche Zähne.
Und bricht sich einer von uns Gläsern das
Genick,
dann heißt es einfach nur "Scherben bringen
Glück!"
Bin nur ein Kölschglas

mancher bekommt von mir einen Bauch,
doch ich bin rank und schlank
und keinem dünn genug.
Im Leben zählt nicht immer nur die Größe,
darum freut sich auch so mancher auf ein
Stößchen.
Und dann stehen wir alle im Kranz und tanzen ...
Jeden Montag haben wir Ruhetag
und dann stehen wir ganz entspannt in der
Vitrine.
Einfach gar nichts tun, fällt ein bisschen schwer,
ein Glas was dumm herumsteht,
fühlt sich irgendwie leer.
Und dann stehen wir alle im Kranz und tanzen ...